Geschichte
Der Name der Stadt Fürstenwalde hat wohl seinen Ursprung in einer fürstlichen Stadtgründung im Wald, an den Ufern der Spree vor den Toren Berlins.
„Kaum darff man funffzig Schritt hin vor dem Thore gehen / So sieht man rund herumb die grossen Wälder stehn“
So beschrieb der Fürstenwalder Bürgermeister Jacobus Lotichius 1679 den Stadtwald.
In der Grenzurkunde von 1285 wird der Besitz der Stadt, „wie sie dieselbe von ihrer Gründung in alten Zeiten her besessen hat“, von den Markgrafen Otto und Otto dem Jüngeren bestätigt.
Knapp 40 Jahre später musste niemand geringeres als der Sächsische Kurfürst Rudolf von Sachsen für die Fürstenwalder und ihren Wald kämpfen. Die Große Heide, südlich der Spree, lag im Sächsischen und dort im Einflussgebiet derer von Strelen. Durch die Vermittlung des sächsischen Kurfürsten und natürlich eine Zahlung der Stadt an die Strelens blieb auch die große Heide Fürstenwalder Stadtwald.
Da in diesem Besitz nur wenig geeignetes Ackerland zur Versorgung der Stadt existierte, spielte der Waldbesitz eine enorme wirtschaftliche Rolle. Schon in den frühesten Waldbeschreibungen tauchen die alten Namen der drei großen Reviere auf und noch heute bilden der Beerenbusch, die Kleine und die Große Heide den Kern des Stadtwaldes.
Neben Holzwirtschaft und Jagd spielte früher auch der Honig eine große Rolle. So besaß die Stadt 1589 in ihren Wäldern 187 Bienenstöcke.
Die Gewinnung von Holzkohle und Teer bzw. Pech war für vielseitige Verwendungen ein weiterer Wirtschaftsfaktor.
1710 wurde auf Betreiben des Kurfürsten Friedrich III., später Friedrich I., König von Preußen, das Jagdschloss Fürstenwalde erbaut, dem 1706 noch ein Lustgarten folgte. Es sollte als Zwischenstation für seine Reisen zu den Mustergütern in Golzow (Oderbruch) dienen. Schon bei seinen früheren Reisen machte er gern in der Stadt halt, um im Beerenbusch zu jagen.